Trondheim und eine Überraschung im Vuddu Valley
Bevor wir ganz bald mal eine wohlverdiente Pause einlegen werden ist heute nochmal viel Aufregendes passiert. Mehr oder weniger früh machen wir uns auf den Weg nach Trondheim, gestern haben wir nach der Besichtigung von Ålesund schon etwas mehr als die Hälfte der Stecke geschafft, jetzt sind es noch knappe zwei Stunden bis wir dann in Trondheim ankommen. Lange verweilen wir dort nicht, obwohl uns die Stadt sehr gut gefällt.
Als erstes besichtigen wir den Nidarosdom, leider nur von außen, aber auch von draußen ist dieser ein wirklich sehr beeindruckendes Bauwerk. Eigentlich haben wir auf ein Orgelkonzert im Dom gehofft, von dem wir vor unserem Urlaub in einer Dokumentation gehört haben, davon ist heute aber leider nichts zu hören.
Danach unternehmen wir noch einen wirklich kleinen Spaziergang und gucken uns ein paar bunte Häuser am Fluss Nidelva an. Auch wirklich sehr schön.
Schnell geht es dann weiter, wir steuern jetzt unseren nächsten Campingplatz an, der auf der Strecke zum Torghatten liegt. Dabei fahren wir über die vom NDR liebevoll bezeichnete „Sehnsuchtsstraße“ Norwegens, über die wir uns als Teil unserer Urlaubsvorbereitungen eine schöne zweiteilige Doku angesehen haben. Die E6 (Europastraße 6) ist über 3000 Kilometer lang und führt von Trelleborg, Schweden über die norwegische Küste bis nach Kirkenes, in der Nähe der Grenze zwischen Norwegen und Russland.
Dass wir uns gerade auf genau dieser Straße bewegen realisieren wir aber erst, nachdem wir an einem klapprig aussehenden Gebäude mit einer riesigen Burgerstatue an der Einfahrt vorbeifahren. Während ich noch von einem leckeren Burger träume macht es bei Valentin schon *klick*. „Benita, ich glaube das war dieses Amerika Dorf aus dieser einen Doku!! Wollen wir umdrehen???“. Und dann drehen wir. Sehr schnell stellt sich heraus: Ja, es ist genau dieses amerikanische Dorf aus dieser einen Doku. Dass uns gerade das mal so viel Freude bereiten würde hätten wir glaube ich beide nicht gedacht, als wir es damals mit den Worten „Nee nee, nach Amerika fahren wir so mal, das muss ich mir nicht in Norwegen angucken.“ extra nicht auf unsere Reiseziele-Liste aufgenommen haben.
Wir parken vor einer riesigen Glaswand, hinter dem man viele dicke amerikanische Autos erkennen kann. „Na, Lust auf nen Burger?“ Und ob ich Lust auf einen Burger habe. Ich kann mein Glück kaum fassen. Wir ziehen uns noch was Feines an und dann geht es in den Schuppen. Jetzt wird königlich gespeist! Im Laden erinnern wir uns auch schnell daran, dass das ja auch „diese Frau war, die auch noch Kerzen herstellt“. Von denen kann man hier auch einige kaufen. Wir schlendern ein bisschen durch den Verkaufsraum und werfen dann einen Blick auf die Speisekarte. Die Preise sind nicht ohne aber ich glaube wir waren uns beide schon vorher so sicher, dass es jetzt lecker Burger gibt, dass uns sogar diese immensen Preise nicht beeindrucken können. Also bestellen wir zwei Bopper mit extra Käse und Bacon und einen Oreo Milchshake. Macht zusammen 530 NOK, ungefähr 50€ für ein Essen, aber die sollen sich gelohnt haben. Für mich auf jeden Fall der beste Burger, den ich je gegessen habe. Und Valentin sagt er glaubt auch, dass es der beste war den er je gegessen hat.
Nach dem Essen setzen wir uns überglücklich, mit vollgeschlagenen Bäuchen ins Auto und es ist Zeit goodbye zu sagen, aber so ist das, wenn man nach Norden will. Oder auch wenn man in eine andere Richtung gewollt hätte… dann wäre das auch so gewesen.
Zum ersten Mal in diesem Urlaub kommen wir in die Dunkelheit als wir zum Campingplatz fahren. Und heute ist es auch soweit, wir sehen unseren ersten Elch! Wie aufregend! Ab dem Zeitpunkt wird der Weg zum Campingplatz für mich zur Stressprobe. Es regnet, es ist dunkel und ab jetzt ist Elchalarm. Zum Glück behält Valentin einen kühlen Kopf und der Elchamt kommt heile am Campingplatz an, der ist soweit wir es in der Dunkelheit erkennen können super schön. Wir schlagen schnell unser Zelt auf, das erste mal im strömenden Regen und dann wird geschlafen.
Beitrag vom 07.09.2020