Eine wundersame Begegnung 2

Eine wundersame Begegnung 2

Der Wecker klingelt. Es ist 5.30 Uhr. Benita noch etwas verschlafen. Ich hellwach. Das Zelt ist klitschnass vom Kondenswasser was sich in der Nacht gebildet hat. Wir wissen nicht ob wir die nächste Nacht hier bleiben und wollen das (teure) Zelt auch nicht allein tagsüber stehen lassen also stopfen wir es mit eisigen Fingern in die Hülle und hoffen das es heute Abend gut trocken kann. Als wir am Auto ankommen merken wir, dass es schon 6.30 Uhr ist und wir ja noch unsere Nudeln kochen wollten. Außerdem müssen noch die Trinkblasen ausgewaschen und befüllt werden. Beim eiligen Nudeln kochen fallen mir natürlich erstmal alle Spaghettini aus der Packung. Zum Glück nicht überall verteilt und ich kann schnell weitermachen. Etwas al dente müssen sie wohl werden denn die Zeit drängt: 6.45 Uhr wollten wir los. Schnell Pesto drauf und irgendwas von unseren vielen Gewürzen. Erdnussbutter, Spekulatiuscreme, Butterkekse, Titan-Göffel (!), Regen/Windjacke, Wanderstöcke, Kamera, Akkus, Erste-Hilfe-Kit, Stirnlampe, Sonnenbrille, Regenüberzug, Extra-Objektiv und noch mehr…

Wanderschuhe an und ab in den T4. Das Auto ist klasse eingerichtet mit einer großen Karte an der Decke, vielen Postkarten und ein paar Sofortbildern an der Wand. Die Fahrt ist recht schnell vorüber und wir kommen zum Eingang des P3 Parkplatzes. Mit ächzendem Motor quält sich der T4 die schmalen Serpentinen hoch und irgendwie gelingt es. Wir sind da. Jetzt geht es also los.

Der Aufstieg

Etwas aufgeregt aber voller Energie starten wir die Route. Schon nach kurzer Zeit gibt es einen steilen Anstieg, der aber genauso schnell überwunden ist. Wir sind belebt von der frischen Luft, der Aussicht, und von unserem Ziel was wir vor Augen haben. Es ist kein Wettrennen, dennoch überholen wir Pärchen uns immer gegenseitig. Das ist gut. Es scheint wir hätten das gleiche Tempo.

Ein einzigartiger Ausblick nach dem anderen. Trotzdem müssen wir weiter. Zeit für eine Snack-Pause muss allerdings auch sein und so füllen wir unsere Mägen mit Erdnussbutter+Butterkeks und Spekulatiuscreme+Butterkeks. Das Stopft. Nudeln gibt’s erst wenn wir da sind. Langsam wird es anstrengend doch das Ziel kommt immer näher und wir machen keine Pause bis wir da sind.

Die Ankunft

Es ist sonnig und es stehen viele Leute an der „Zunge“. Man steht in Schlange und wartet darauf auch selbst sein Foto machen zu können. Zum Glück ist die Schlange, nicht wie im Internet angekündigt 40min, sondern nur cam 5-10min lang. Doch erstmal endlich dir Belohnung: Nudeln. Wir genießen den Ausblick und machen gegenseitig Fotos voneinander. Auch ein Foto zu viert wird noch gemacht, kurz bevor es weiter geht. Mit meinem etwas zu vollen Magen starten wir also den Heimweg.

Der Rückweg

Nach 2 Kilometern wird es Anstrengend. Die Zeit vergeht langsam und die schönen Ausblicke sahen irgendwie beim Hinweg beeindruckender aus. Naja „slow and steady“ ist das Motto des Tages und so schleppen wir uns voran. Sehr selten kommt mal ein Schild was uns anzeigt wie weit wir noch müssen. 7km… 6km… 5km… Yes! Hälfte geschafft! 4km… 3km… Langsam kommt der Mut wieder. Es ist nicht mehr weit. Ab jetzt kann es nur noch besser werden… … Falsch gedacht… Jetzt kommt der steile Anstieg von Anfang nochmal als Abstieg. Das geht auf die Oberschenkel und zu allem Unglück schmerzt Benitas Ferse. Also schleichen wir voran und die nächsten zwei Kilometer fühlen sich bei Schauern und knalliger Sonne abwechselnd genauso lang an wie die komplette bisherige Wanderung. Als wir das letzte Kilometer-Schild sehen sind wir schon erleichtert denn hier wird es flacher und so fliegt dann doch der letzte Kilometer nur so dahin. Endlich angekommen feiern wir alle vier. Es ist ein unglaubliches Gefühl das geschafft zu haben.

Die Rückreise

Die steilen Serpentinen sind runter nicht besser als hoch. Im Gegenteil es ist ein bisschen beängstigend wie sich der T4 in den Kurven nach außen neigt. Auch der Fakt dass sich die Bremsen wohl schonmal überhitzt haben beruhigt uns natürlich nicht wirklich. Zum Glück geht alles gut und in null komma nix sind wir wieder zurück am Auto. Also tauschen wir noch das Geld für den Parkplatz aus und geben den beiden noch eine Packung Gummibärchen. Die wird auch sofort angebrochen und sie laden uns noch in ihren Bulli zum Plaudern ein. Auch hier merken wir einfach, dass die Chemie stimmt und wir am liebsten zusammen weiterreisen würden. Das geht allerdings nicht, da wir unterschiedliche Ziele haben.

Ein trauriger Abschied

Es ist schön so schnell eine Freundschaft zu schließen doch leider mussten wir genauso schnell wieder Adjø sagen, denn wir brauchen noch einen neuen Platz für die Nacht. Der Abschied fällt allen vieren schwer und noch lange winken wir dem T4 hinterher.

Ein Tag voller Emotionen und Eindrücke. Es ist faszinierend was auf einen wartet und wir freuen uns drauf was als nächstes kommt!

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